An der Plattenstrasse, mitten im Hochschulquartier, herrscht Aufbruchstimmung. Von der Spielgruppe bis zur Mittelschule bauen die Rudolf Steiner Schule (Vorschulstufe, Klassen 1–9) und die Atelierschule Zürich (Klassen 10–13) seit 2012 ihre Schulräume für rund 650 Schülerinnen und Schüler aus: Freiräume für Menschenbildung. Geplant sind zwei grosse Bauphasen in mehreren Etappen: zuerst an der Plattenstrasse 77 und 50–52 und anschliessend an der Plattenstrasse 33–39.
Für die Steinerschulen ist die Plattenstrasse ein Ort der Geschichte und Innovation. Hier wurde 1927 eine der ersten pionierhaften Steinerschulen gegründet, im gleichen Jahrzehnt wie die Schulen in Hamburg, Den Haag, London, Basel, Oslo, Wien, New York und Berlin. Und hier entstand 2003 die Atelierschule als innovative gemeinsame Mittelschule der Schulen in Adliswil, Winterthur und Zürich. Sie erhielt 2009 als erste und bisher einzige Steinerschule in der Schweiz die Maturitätsanerkennung. So teilen sich heute zwei bekannte Schulen den Schulstandort an der Plattenstrasse.
Der Entscheid im Jahr 2012, die beiden Schulen am Standort Plattenstrasse auszubauen, beruht auf zahlreichen Analysen, Machbarkeitsstudien und Kostenvergleichen. Nach jahrelangen Vorarbeiten, bei denen viele Standorte und Varianten geprüft wurden, kam man zum Schluss, dass die Lage an der Plattenstrasse die beste Lösung ist. Die Synergien zwischen den Schulen ersparen erhebliche Kosten. Damit der Schulbetrieb während der ganzen Bauzeit aufrechterhalten werden kann, wird in Etappen gebaut. Die sukzessive Realisierung der Neu- und Umbauten bringt schon ab den ersten Etappen markante Verbesserungen für den Unterricht, der heute in zu knappen und teilweise völlig veralteten Räumen gehalten wird.
Die Schulgebäude an der Plattenstrasse verdanken sich den Impulsen der einstigen Schulgründer, bedeutsamen Schenkungen der Vergangenheit und den vielen Beiträgen früherer Generationen von Schuleltern, Mitgliedern der Schulvereinigung und Schulfreunden. Sie alle haben es möglich gemacht, dass die Schulliegenschaften an der Plattenstrasse ein besonderer Ort für eine freie Pädagogik werden konnten. Jede Liegenschaft, jeder Ziegelstein bezeugt die Ermöglichung einer Erziehung im Zeichen der Freiheit.
Die 2014 erreichte Überführung der Schulliegenschaften in eine zweckgebundene Immobilienstiftung ist geeignet, den Willen der früheren Generationen langfristig zu gewährleisten und in angemessener Form zu bewirtschaften.
Mit grosser Dankbarkeit dürfen wir heute auf der geschaffenen Grundlage auf- und weiterbauen. Das überkommene Erbe würden wir sträflich vernachlässigen, wenn wir es nicht an den Bedürfnissen heutiger und künftiger Generationen von Schülerinnen und Schülern ausrichten würden. Nach mehr als zehn Jahre andauernden Vorarbeiten ist eine Gesamtplanung erarbeitet worden, die das Ensemble der Schulgebäude an der Plattenstrasse etappenweise modernisieren und in die Zukunft führen kann.
Die Gesamterneuerung des Schulstandorts erfolgt in Etappen:
1. Etappe: Umbau des Baumeisterhauses an der Plattenstrasse 77 zum «Atelierhaus» für alle Zweige des Bildnerischen Gestaltens. Dieses erste Teilprojekt konnte 2014 realisiert werden: Umbau zum Atelierhaus.
2. Etappe: Vollständiger Umbau des historischen Gebäudes an der Plattenstrasse 52 zum «Laborhaus» für den naturwissenschaftlichen Unterricht der beiden Schulen. Die Realisierung erfolgte 2018-19: Umbau zum Laborhaus.
Die weitere Erneuerung des Standorts der Schulen an der Plattenstrasse befindet sich mit einer Arealerweiterung auf die Liegenschaften am Bungertweg und an der Dolderstrasse seit 2023 mit Machbarkeitsstudien in Planung.